Wissenswertes zu Bandscheibenvorfall

Der Mensch besteht aus zwei spiegelbildlich gleichen Teilen – der rechten und der linken Körperhälfte. Die Spiegelungsachse in der Mitte ist die Wirbelsäule.

Beide Hälften werden weder von einem Gelenk noch von einem Muskel verbunden. Damit die beiden Hälften trotzdem bewegbar bleiben, sind zwischen die starren Wirbelkörper die Bandscheiben eingelagert. Diese ermöglichen Beugen und Strecken, Seitneigen und Längsdrehung.

Die Bandscheibe ist ein gelartiges Flüssigkeitskissen. Sie ist hochelastisch und damit das Gegenteil eines Stoßdämpfers. Sie gibt Stöße ungebremst weiter. Stoßdämpfer sind die Rückenmuskeln, nicht die Bandscheiben.

Wie entsteht Bandscheibenvorfall?

Bandscheiben gleichen die Bewegungen der Wirbelkörper gegenseitig aus. Wird die Wirbelsäule nach vorne gebeugt, dann werden die Bandscheiben nach hinten verlagert und umgekehrt. Wird durch einseitige Tätigkeit die Wirbelsäule andauernd in gebeugter Stellung gehalten (Sitzen), verkürzt die Beugemuskulatur der Wirbelsäule. Ein Aufrichten und Rückneigen ist irgendwann nicht mehr möglich. Folge: Die Bandscheiben bleiben nach hinten verlagert – auch in Ruhestellung (z.B. im Schlaf). Dort trifft die Bandscheibe irgendwann auf Rückenmark und Rückenmarksnerven – der Bandscheibenvorfall.

Wie lässt sich Bandscheibenvorfall therapieren?

Ein Bandscheibenvorfall muss nicht direkt operiert werden. Bei einer Operation wird die Bandscheibe entfernt. Dadurch wird die umliegende Muskulatur jedoch nicht verbessert.

 

Die kinematische Therapie korrigiert die verursachende Muskulatur in ihrer Funktion. Damit verschwinden Schmerz und ggf. Lähmung von allein. Die Funktion der Wirbelsäule bleibt erhalten, die naturgemäß nach einer Bandscheibenentfernung lebenslang eingeschränkt wäre. Die meisten Bandscheibenvorfälle können folglich mit nicht-operativen Methoden effektiver behandelt werden. Dabei werden die Schmerzen, die infolge des Bandscheibenvorfalls aufgetreten sind, beseitigt und die Beweglichkeit des Erkrankten wird wiederhergestellt. Die umliegende Muskulatur wird korrigiert, von Fehlspannungen befreit und anschließend zu mehr Beweglichkeit trainiert.

 

Die praktische Durchführung der Therapie erfolgt unter Ausnutzung der regulativen Prozesse der Muskulatur. Ein Muskel wird nicht durch Physiotherapeuten aufgebaut. Diese Arbeit kann ausschließlich der Körper selbst verrichten. Wir können die dazu nötigen Reize im Körper der Patientinnen und Patienten setzen, sodass der Körper entsprechende Veränderungen reaktiv vornimmt.

Übungsvideos

Anhand unserer Videos zeigen wir Ihnen unterschiedliche Übungen, mit denen Sie bestimmte Körperpartien trainieren können. So beugen Sie Schmerzen vor.

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